Ich habe ein bisschen von dem erzählt, was ich auf Chios erlebt habe und auch von den anderen Teammitgliedern vor Ort. Ich werde hier auch noch ein bisschen über Chios weiterbloggen und dann auch über andere Themen, die mich bewegen …
Jetzt ist es aber höchste Zeit, über ein paar weitere Teammitglieder zu reden, von denen ich noch nicht viel gesagt habe:
Ein dickes Dankeschön an alle, die sich hinter meine Reise gestellt haben – mit ihren Gedanken und Gebeten, mit praktischer Unterstützung in meiner Familie und der Gemeinde während meiner Abwesenheit, und mit ihren Spenden. Ich bin überwältigt. Am 22. Dezember hatte ich meiner Familie, einigen Freunden und unserer Gemeinde von meinen Reiseplänen geschrieben – und dabei auch um Spenden für die Arbeit auf Chios gebeten.
Innerhalb von einer Woche bekam ich Spenden oder Spendenzusagen von knapp 40 Personen oder Paaren mit Beträgen zwischen 5 und 500 Euro, insgesamt fast 3.500 Euro, zuzüglich Spenden für meine Reisekosten, die ich nicht komplett benötigt habe. Hier möchte ich Rechenschaft geben, was mit dem Geld passiert ist.
Insgesamt konnte ich dank eurer Großzügigkeit 3798,20 Euro ausgeben:
- 89,20 Euro für allerlei Kleinkram: Kredit für die griechische Sim-Karte und einige Handygebühren; Kreppband und Stifte zum Beschriften von Kleiderboxen, Wäscheklammern für unsere Wäscherei – sowas.
- 110 Euro für vier Tage Mietauto – das war extrem nützlich. Gerade weil ich es nicht für Patrouillen beladen hatte, war ich flexibel, andere bei Besorgungen, Botengängen und Transporten zu unterstützen und etliche Fahrten zu unserer Wäscherei zu machen.
- 199 Euro für einen Luftentfeuchter für unsere Wäscherei, damit die Wohnung nicht verschimmelt – inzwischen gibt es dort dank anderer Spender zwei Waschmaschinen und zwei Trockner, sodass das Gerät jetzt noch wichtiger ist.
- Mit 1000 Euro konnte ich unsere Freunde von der İmece İnisiyatifi Çeşme auf der türkischen Seite unterstützen, von denen ich anfangs geschrieben habe. Ich habe es Hacer offen gelassen, wofür das Geld verwendet wird – manchmal sind es ja die eher unspektakulären Dinge, die eine Operation am Laufen halten.
Die Imece Initiative ist keine große NGO, sie sind erst gerade dabei, sich überhaupt als Verein zu konstituieren. Vor zwei Jahren haben sie als lokale Initiative angefangen, die sich um die soziale Not in ihrer Nachbarschaft kümmern wollte. Als Treffpunkt dient das Café von Mitbegründer Ali – auf meiner Hinreise habe ich hier lecker Frühstück bekommen. Normalerweise gibt es hier Börek, in den letzten Monaten gibt es hier Teamtreffen, Materiallager, Hauptquartier der Aktivisten … Geld wird hier zurzeit keins verdient, die Miete wird trotzdem fällig. Damit die Arbeit weitergehen kann, haben wir mitgeholfen, hier die Miete zu zahlen! -
Und dann habe ich mit Toula noch einen Großeinkauf für 2400 Euro gemacht im „China Surprise“-Laden auf Chios. Ich habe schon gescherzt: In meinem Leben habe ich bisher eine Trainingshose gekauft – und jetzt 450 an einem Tag! Die Trainingshosen nehmen wir sehr gerne gerade auf den Nacht-Touren. Wenn man Leute schnell und im Halbdunkel einkleiden muss, sind sie ideal, weil man nicht so genau auf die Größe achten muss – außerdem sind sie wärmer als Jeans 😉
Außerdem noch 100 Herren- und 60 Damenunterhosen. Alles ehrlich in bar bezahlt! Was für eine Shoppingtour. Manche dieser Hosen werden mit ihren Trägern inzwischen irgendwo auf dem Balkan im Schnee unterwegs sein … Denn auch wenn das für mich ein Großeinkauf war – kurz nach meiner Heimreise gab es wieder eine Nacht mit über 30 Booten à 60-70 Personen – die dürfte diese Vorräte schon wieder ziemlich dezimiert haben!
So, ich glaube die Rechnung geht auf. Bei allen Anschaffungen habe ich mich danach gerichtet, was die Mitarbeiter, die länger vor Ort sind, für sinnvoll hielten, nicht was mir die schönsten Fotos für meinen Blog liefert 😉
Allen Spendern noch einmal: Herzlichen Dank für eure Großzügigkeit und Vergelt’s Gott! Vielen Dank auch für das Vertrauen, das ihr mir entgegengebracht habt. Alle Belege habe ich natürlich aufgehoben und kann sie euch bei Interesse gern vorlegen.
Wer weiter für die Arbeit spenden möchte, kann mich gern anschreiben. Ich kann euch dann Kontakt zu anderen Aktiven vermitteln – auch zu deutschen Vereinen, die ordentliche Spendenbescheinigungen ausstellen können!
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